Auch wenn es in der aktuellen weltpolitischen Lage schwerfällt, so ist für die Gesundheit ein emotionales Wohlbefinden sehr wichtig. Denn dies kann erhebliche Auswirkungen auf Herz-Kreislauferkrankungen haben. Doch dabei stellt sich immer die Frage nach der Henne und dem Ei: Sind ausgeglichene Menschen gesünder oder sind gesündere Menschen ausgeglichener?
In einer großen Analyse der sogenannten UK Biobank Studie wurde dieser Zusammenhang nun im Detail untersucht. Dabei handelt es sich um eine umfangreiche Studie, bei der mehr als 120.000 Teilnehmer nicht nur über mehr als 10 Jahr regelmäßig untersucht, befragt und beobachtet wurden, sondern auch umfassende genetische Untersuchungen durchgeführt wurden. In der ganz aktuellen Analyse zeigte sich, dass wenn Personen in speziellen Fragebögen höhere Werte an emotionalem Wohlbefinden angaben, diese auch ein geringeres Risiko hatten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Wie oben schon erwähnt, stellt sich hier die Frage nach Ursache und Wirkung. Die genetischen Untersuchungen sind da aber einen Schritt weitergegangen: So gibt es genetische Varianten, die mit dem emotionalen Wohlbefinden in Zusammenhang gebracht werden können. Es gibt also Menschen, die sich durch diese genetischen Grundlagen besser als andere fühlen, bei ihnen ist das Glas immer halbvoll und nicht halbleer. Wenn nun diese genetischen Marker für die Analysen herangezogen wurden, konnten die Ergebnisse bestätigt werden: Je mehr Gene für emotionales Wohlbefinden vorhanden waren, umso geringer war das Herz-Kreislauf Risiko.
Diese wissenschaftlichen Ergebnisse kann man somit sehr gut mit dem Lied des US-amerikanischen Jazzsängers Bobby McFerrin zusammenfassen: Don’t Worry, Be Happy!
Zhong J, Zhang P, Dong Y, Xu Y, Huang H, Ye R, Liu X, Sun W. Well-Being and Cardiovascular Health: Insights From the UK Biobank Study. J Am Heart Assoc. 2024 Sep 18:e035225. doi: 10.1161/JAHA.124.035225. Epub ahead of print. PMID: 39291465.