Ein Sturz bei älteren Menschen kann den Anfang des Endes bedeuten, daher ist es wichtig, eine entsprechende Prophylaxe zu betreiben. Um solche Programme zu entwickeln, ist es erst einmal wichtig zu verstehen, warum ältere Menschen schneller stürzen als jüngere. In einer aktuellen Studie wurde nicht das Gleichgewichtsorgan oder die Beinmuskulatur untersucht, sondern die Beweglichkeit der Arme. Doch was haben die Arme mit Stürzen zu tun?
Wenn eine Person ausrutscht und zu fallen beginnt, ist die natürliche Reaktion, die Arme zu heben, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. In der neuen Studie beobachteten die Forscher 11 ältere Personen mit einem Durchschnittsalter von 72 Jahren beim Gehen unter alltäglichen Bedingungen im Vergleich zu 11 jungen Erwachsene im mittleren Alter von 26 Jahren. Bei Unsicherheiten beim Gehen neigten alle dazu, die Arme auszustrecken. Die Senioren waren jedoch im Durchschnitt 58 Prozent langsamer als die jungen Erwachsenen. Auch bei der Höhe der Armauslenkungen lagen die älteren Personen deutlich hinter den Jüngeren. Die Reaktionszeit war zwar nur 0,31 Sekunden langsamer, jedoch kann dies sehr entscheidend bei der Verhinderung von Stürzen sein. Zusätzlich wurde festgestellt, dass die Gefahr zur Seite zu fallen und sich dadurch eine Hüftfraktur zuzuziehen, höher war.
Die Konsequenz aus diesen neuen Erkenntnissen ist, dass bei der Sturzprävention die Muskeln im Schultergürtel durch spezielle Trainingsverfahren gestärkt werden müssen. Um Stürze zu vermeiden kommt es daher eher auf die Arme an!
Lee-Confer JS, Lo MK, Troy KL. Age-Related differences in arm acceleration and center of mass control during a slip incident. Sci Rep. 2025 May 6;15(1):15727. doi: 10.1038/s41598-025-00412-9. PMID: 40325007; PMCID: PMC12053651.



